Wein und Spiele
Schulhauses Strüth
Rede Bürgermeister Martin Umscheid zum Spatenstich
Beginn der Sanierung des ehemaligen Schulhauses Strüth am 26.04.2015
Mit dem Spatenstich zur umfassenden Generalsanierung des ehemaligen Schulhauses Strüth leistet die Stadt Röttingen einen wesentlichen Beitrag für die Dorfgemeinschaft unseres Stadtteiles Strüth. Wir bekennen uns zu unseren Ortsteilen! Unsere Ortsteile haben mit den Veränderungen Zukunft!
Der Beginn einer Baumaßnahme in Strüth ist für uns ein ganz besonderes Ereignis.
Der Baubeginn steht für die Weiterentwicklung Strüths und wird das Haus, hinter uns, verändern. Es wird zu einem modernen Bürgerhaus umgebaut und das in einer Hülle, die für unseren Ortsteil Tradition hat. Viele kleine und große Geschichten über den Schulalltag, damals beginnend um 1880, dem ungefähren Baudatum des Hauses, könnte dieses erzählen.
Froh bin ich, dass die „Lebenserwartung“ von alten Gebäuden, im Vergleich zu sogenannten neuen Gebäuden z.B. aus den 70/80er Jahren, in der Zeit des Stahlbetonbaus, deutlich besser ist. Während man früher davon ausgehen konnte, dass (auch) ein öffentliches Gebäude mehrere Generationen überdauert, scheint es heute eher umgekehrt.
So ist es gut, dass wir dieses alte Gebäude erhalten. Der Bedarf an einem Gemeinschaftsraum in Strüth mit derzeit 97 Einwohnern ist da.
Es ist gut, dass wir die ursprünglichen Pläne verwerfen konnten, das Haus abzureisen und einen Zweckbau hier hin zu stellen. Wir hätten, wenn wir es abgerissen hätten, sozusagen den Weisheitszahn im Ortsbild entfernt. Dass wir das nicht tun müssen, ist vor allem dem Freistaat Bayern zu verdanken.
Mein Dank hier, vor allem der Regierung von Unterfranken, dem Sachgebiet Städtebauförderung, sehr geehrter Herr Wägelein, bitte geben Sie meinen Dank auch an Herrn Grüner dem Sachgebietsleiter und an Frau Lang von der Verwaltung weiter. Mit den Mitteln aus dem Bayerischen Städtebauförderprogramm wurde es möglich. Es darf an dieser Stelle schon einmal betont werden, dass ein solch vergleichbares Programm es so wo anders nicht gibt.
Dass es zurzeit bei uns in Bayern auch leichter fällt so etwas zu realisieren, liegt an den gut gefüllten Kassen des Freistaates.
Und dies, dank guter verlässlicher Rahmenbedingungen und einer guten Wirtschaft. Es sprudeln die Steuereinnahmen auch beim Freistaat. Nicht nur für Strüth ergreift die Stadt Röttingen die Chance beim Schopf!
Meine sehr geehrte Damen und Herren, dieser Einschub sei erlaubt, ab 09.05.2015 können Sie anlässlich einer Ausstellung im Rahmen des bundesweiten Tags der Städtebauförderung im Foyer der Burghalle die beeindruckende Leistungsbilanz des Städtebaus in Röttingen sehen – auch mit Blick in die Zukunft! Die Öffnungszeiten der Ausstellung finden Sie dann im Mitteilungsblatt!
Hier jetzt in Strüth kommen 288.000 Euro, also rund die Hälfte der veranschlagten Gesamtkosten von ca. 575.000 Euro als Zuschuss, die andere Hälfte kommt aus dem Stadtsäckel.
Zusammen mit dem Kernweg von Strüth nach Schäftersheim investieren wir, soweit der Kernweg kommen kann, in den nächsten zwei Jahren runde 400.000 Euro in unserem Ortsteil. Dabei sind die Investitionen für den Ausbau des schnellen Internets in Strüth noch nicht mit eingerechnet, diese Zahlen erwarten wir in den nächsten Wochen. Insgesamt, also Fördermittel und Eigenmittel der Stadt Röttingen zusammen, werden in Strüth in den nächsten zwei Jahren runde 1 Millionen Euro ausgegeben.
Meine sehr geehrte Damen und Herren, darauf können wir, darauf können alle Strüther stolz und zufrieden sein!
Eben ein klares Bekenntnis des Stadtrates, bei fast immer einstimmigen Entscheidungen für Strüth!
Bitte nutzen Sie im Anschluss die Gelegenheit sich den jetzigen Zustand noch einmal anzusehen, damit Sie dann nach der Fertigstellung, wir gehen von ca. 1 ½ Jahren Bauzeit aus (vielleicht auch früher), den Unterschied feststellen können.
Der jetzige Zustand kann als verschlissen bezeichnet werden. Keine zeitgemäßen Räumlichkeiten, keine zeitgemäße Beheizung, keine zeitgemäße Bodendämmung, u.v.m.
Das Besondere an der Baumaßnahme ist, wie wir mit dem Keller umgehen. Die preußischen Kappendecken, sind an ihren Auflagen teilweise durchgerostet was daran liegt, dass man Kunststofffenster in den Keller eingebaut hat, diese geschlossen waren und somit nach dem Thermoskannen-Prinzip die Feuchtigkeit nicht mehr entweichen konnte. Irgendwann wurde in den 60/70er Jahren eine Garage angebaut und der Bereich zum Haus mit Erde aufgeschüttet, dies führte zu einer Durchfeuchtung der Kellerwände.
Die Garage wird abgebrochen, der Keller wird, nachdem er nicht mehr gebraucht wird, komplett mit Beton verfüllt, damit gibt es ein gutes Fundament und das ist die kostengünstigste Lösung.
Im Erdgeschoss wird der Gemeinschaftsraum erweitert, so dass es einen Raum mit 66 qm gibt, in dem bequem 52 Besucher sich versammeln und auch feiern können.
Eine zeitgemäße Küche und Garderobe gehören natürlich dazu. Auch die sanitären Anlagen werden neu geordnet und völlig neu eingebaut.
Ganz wichtig, über den Eingang zur ehemaligen Wohnung schaffen wir einen behindertengerechten Zugang! Das Obergeschoss wird nur als Kaltgeschoss ausgebaut, d.h. hier gibt es vor allem Abstellmöglichkeiten für die Dorfgemeinschaft.
Die Beheizung erfolgt, nach einer Schilffinnendämmung, mit Elektroplattenheizkörpern. Damit kann eine gute Temperierung außerhalb der Nutzungszeiten erreicht werden und bei Nutzung die Räume schnell aufgeheizt werden.
Natürlich wird auch eine Dachsanierung stattfinden, so werden z.B. die Kamine, die am Dachstuhl schieben, abgebrochen.
Sehr geehrte Damen und Herren, das Strüther Schulhaus ist der kommunikative Ort für alle - aus dem sich für die Dorfgemeinschaft in den nächsten Jahren vieles Entwickeln kann.
Es folgen nun noch die Grußworte, dann der Spatenstich!
Stärken können Sie sich vor oder nach der Besichtigung bei Kaffee und Kuchen der Strüther Feuerwehr – herzlichen Dank an die Truppe um Kommandant Tobias Hofmann.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, möge von nun an schnell ein Stein zum anderen kommen.
Dafür wünsche ich allen künftig am Bau Beteiligten viel Erfolg und der gesamten Maßnahme einen zügigen und unfallfreien Verlauf.
Marktplatz 7
Rede Bürgermeister Martin Umscheid zum Spatenstich
Liebe Röttinger,
Ehrengäste, Paul Lehrieder MdB, Abteilungsdirektor Norbert Böhm, Stadträte, Planungsteam, Herr Schröder, Herr Hussenöder
Liebe Gäste – der Spatenstich zum Auftakt der Sanierung des Anwesens Marktplatz 7 ein weiterer Festtag, ein weiterer Tag der guten Entwicklung für unsere Stadt.
Es ist ja nun kein alltägliches Ereignis, die Sanierung eines Denkmalgeschützen Anwesens, hier am Röttinger Marktplatz mit Umbau zu einer gastronomischen Einrichtung im EG und einer Wohnung im OG.
Seit dem Kauf des Anwesens durch die Stadt Röttingen im Jahr 2003 für 75.000,-- Euro war und ist das Anwesen immer wieder Fixpunkt in den Überlegungen zur Belebung des Röttinger Marktplatzes.
Im Jahr 2007 ließ die Stadt Röttingen ein Sanierungs- und Nutzungskonzept erstellen, alle wesentlichen Fehler oder anders ausgedrückt alle wesentlichen Schäden am und im Haus wurde untersucht und sind in das damalige Konzept der Nutzung entweder als reines Wohnhaus oder als kombiniertes Haus mit Wohn- und Gaststättennutzung eingeflossen.
Damals kamen bei der Kostenschätzung als Wohn- und Gaststätte 795.000,-- Euro heraus.
Damit ging man an den Start und versuchte, das Haus auf dem Imobilienmarkt an den Mann/Frau oder an einen Investor zu bringen.
Leider ohne Erfolg – trotz aller Bemühungen. Am Kaufpreis scheiterten die Gespräche nicht, sondern am allgemeinen Zustand des Hauses und an den notwendigen Eigenmitteln. Vor allem die fortschreitende Verschlechterung, des damals schon komplett sanierungbedürften Anwesens war ein Hindernis!
Aus den Workshop Ergebnissen zur Erstellung des Integrierten Handlungskonzeptes in den Jahren 2008/2009 und mit dem Beginn der Sanierung des Marktplatzes wurde immer klarer, dass von diesem Haus, das in Verantwortung der Stadt als Eigentümer steht, ein Impuls für die Belebung des Kerns mit Gastronomie ausgehen muss. Was bietet sich besser an, als diesen Marktplatz vor allem in der Saison von April bis Oktober mit gastronomischen Leben zu erfüllen.
Seit 2013 beschäftigt sich das Planungsteam Schröder und Hussenöder mit dem Zustand und den Möglichkeiten dieses Hauses intensiv.
Die Schäden haben wie bereits erwähnt massiv zugenommen, die Scheuen im rückwärtigen Teil sind ruinös und einsturzgefährdet und werden nun als einer der ersten Schritte abgebrochen.
Insgesamt liegen die Kosten für die umfassende Sanierung dieses Anwesens bei ca. 1.1 Mio Euro. Das sind immerhin runde 300.000 Euro mehr als im Jahr 2007 geschätzt. Das liegt an der schlechter gewordenen Substanz aber vor allem auch an der allgemeinen Steigerung im Bereich der Baubranche.
Meine sehr geehrte Damen und Herren,
Sie wissen alle, welche Kostenexplosionen auf dem Bausektor sich zutragen. Wenn Sie heute für einen schlüsselfertigen Neubau in einem Baugebiet bei ca. 140 – 160qm Wohnfläche ohne Grundstück mit 350.000 Euro rechnen müssen – so haben Sie vor 10 – 12 Jahren dafür gerade einmal 220.000 Euro bezahlt. Der Baukostenindex hat sich in den letzten 10 – 15 Jahren um 30 – 40% gesteigert – oder anders ausgedrückt – die Einsparung bei den niedrigen Zinsen werden durch die hohen Baukosten aufgefressen.
Das müssen wir auch hier – bei der Sanierung des Anwesens Marktplatz 7 schmerzlich zur Kenntnis nehmen.
Nur mit den Fördermitteln von ca. 600.000 Euro aus der Städtebauförderung, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Landesstiftung und den Eigenmitteln der Stadt Röttingen von ca. 500.000 Euro ist es möglich dieses Einzeldenkmal Marktplatz 7 zu erhalten.
Das Einzeldenkmal Marktplatz 7 ist eine typisch fränkische Hofanlage mit giebelständigem, zweigeschossigem, teilunterkellertem Wohnhaus mit einem seitlichem Stallgebäude sowie querliegenden Scheunen (ich hatte schon erwähnt) und ein dahinter liegendes Gartengrundstück.
Was das Baualter betrifft geht die Bauzeit auf die 1. Hälfte des 17. Jahrhundert also nach 1600 und vor 1650 zurück.
Natürlich meine sehr geehrten Damen und Herren, gibt es immer Diskussionen um eine solche Investition – das ist klar!
Wir gehen also als Stadt Röttingen, die wir als Kommune besonders verpflichtet sind, verpflichtet unserem historischen Erbe, wie z.B. dieses Haus oder z.B. auch die Burg Brattenstein, wir gehen sehr vorbildlich mit einem Einzeldenkmal um und erhalten es für die nachfolgenden Generationen.
Das Haus gehört zur Geschichte des Marktplatzes.
Wir sind als Stadt nicht Eigentümer der anderen immer wieder in der Diskussion stehenden Häuser, wie z.B. der Fränkische Hof, wir sind als Stadt Eigentümer eben des Anwesens „Marktplatz 7“ und meine sehr geehrte Damen und Herren, Eigentum verpflichtet, steht schon im Art. 14 Abs. 2 unseres Grundgesetzes.
Und dieser Verpflichtung stellen wir uns mit dem Beginn der Sanierung und wir stellen dieses Haus dann letztendlich der Allgemeinheit zur Verfügung – mit der Gaststätte, die barrierefrei, also ebenerdig von Marktplatz ausgebildet wird, mit dieser Gaststätte soll ja auch die Belebung des Marktplatzes einhergehen.
Ich darf mich an dieser Stelle vor allem bei den Fördergebern jetzt schon bedanken, bei Ihnen Herr Abteilungsdirektor Böhm für die auch hier wohlwollende Begleitung und Förderung, natürlich auch bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die zum ersten Mal ein Projekt in Röttingen bezuschusst und bei der Bayerischen Landesstiftung.
Nach den nun anschließenden Grußworten und dem symbolischen Spatenstich sind Sie alle eingeladen sich das Haus in diesem Zustand nochmals anzusehen und sich die Maßnahmen von Herrn Schröder und Herrn Hussenöder erläutern zu lassen.
Wie immer wünschen wir uns selbst, also Bauherr und den beteiligten Firmen einen unfallfreie Baustelle. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontakt
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Marktplatz 1
97285 Röttingen
Telefonnummer: 09338 9728-0
Faxnummer: 09338 9728-49
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